Ihre Steuerkanzlei im Zugzwang der Digitalisierung
So erschließen sich erfolgreiche Kanzleien neue Geschäftsfelder
Lesezeit ca. 8 Min. | Letzte Anpassung: 10.11.2022
Die Digitalisierung zwingt Steuerkanzleien dazu, neue Geschäftsfelder zu erschließen, um weiterhin profitabel agieren zu können. Entwicklungen in den Bereichen der Automatisierung und der Künstliche Intelligenz führen dazu, dass Kanzleien zu größeren Unternehmen zusammenwachsen und Kleinkanzleien im Konkurrenzdruck verlieren. Dieser Artikel zeigt gangbare Wege, um neue Geschäftsfelder zu erschließen, die den Veränderungen am Markt gerecht werden.
Die rasanten Entwicklungen der Digitalisierung schweben über vielen Steuerkanzleien wie ein Damoklesschwert.
Einige Kanzleien glauben immer noch, dass sich die Welt nicht so schnell und dramatisch verändern wird, wie es hier und an anderer Stelle propagiert wird.
Tatsächlich sind diese Kanzleien aber quasi die Pferdezüchter, welche die Erfindung des Verbrennungsmotors nicht wahrhaben wollen.
Was ist DIGI-BEL?
Wir sind ein SaaS-Anbieter mit Fokus auf die erfolgreiche Digitalisierung von Steuerkanzleien.
Mit unserem System bieten wir Kanzleien einen Dokumentenaustausch, zahlreiche Wege der Belegerfassung und neue Möglichkeiten der digitalen Mandantenkommunikation.
Wie Künstliche Intelligenz das Tagesgeschäft verändern wird
Künstliche Intelligenz ist in naher Zukunft noch nicht besser als natürliche Intelligenz, wird aber in abgegrenzten Bereichen hervorragende Ergebnisse erzielen.
Fakt ist nämlich, dass in den nächsten zehn Jahren viele Routinearbeiten in Teilbereichen der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Rechtsberatung durch Künstliche Intelligenz vollständig automatisiert werden kann.
Wo vorher viele Sachbearbeiter ihre Arbeitskraft eingebracht haben, werden diese nur noch überwachend tätig sein.
Mandanten werden nach und nach Großkanzleien bevorzugen, die Standardaufgaben nahezu in Echtzeit und vollautomatisiert durch Künstliche Intelligenz erledigen lassen.
Niedrige Kosten, niedrige Fehlerquoten und null Kommunikationsaufwand sind ökonomische Argumente, der keine Kleinkanzlei mehr die Stirn bieten kann.
Müssen jetzt alle Unternehmensberater werden?
Was können Sie nun tun, um dem Konkurrenzdruck zu entfliehen und neue Geschäftsfelder zu erschließen, die Ihnen auch in Zukunft ein profitables Wirtschaften garantieren?
Muss jede Steuerkanzlei dazu umschwenken, eine Unternehmensberatung zu werden?
Müssen sofort Unsummen in Technologie, Personal und Berater investiert werden, um bei der „Digitalisierung“ mithalten zu können?
Nicht unbedingt!
Schauen wir auf einige Optionen.
„Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess.“
Der richtige Weg zur Digitalisierung der eigenen Kanzlei
Egal wie sehr sich eine Kanzlei über neue Geschäftsfelder Gedanken macht, über die Chancen und Risiken der Digitalisierung nachzudenken, lohnt sich.
Jedoch gibt es nicht den einen, richtigen Weg der Digitalisierung.
Bevor man damit anfängt, sich teure Berater, IT-Systeme und Software ans Bein zu binden, empfehlen sich einige allgemein-gültige Schritte, um zu einer zukunftsfähigen Lösung für die eigene Kanzlei zu kommen.
Kanzleien mit einem erfolgreichen Digitalisierungsprozess haben ein gutes Netzwerk an Partnern, auf die sie in Fragen rund um IT, Compliance oder Prozessoptimierung vertrauen können.
Gerade hier empfiehlt es sich, Kontakte zu pflegen und auszubauen. Ein starker Partner aus der Praxis ist oft mehr wert als ein „allwissender“ Berater, der von außen kommt.
Betrachten Sie Ihre Kanzleiprozesse
Im nächsten Schritt sehen erfolgreiche Kanzleien ihre eigenen Prozesse nicht als in Stein gemeißelt an.
Wie sagte der deutsche Manager Thorsten Dirks so schön: „Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess.“
Die Vorgänge in der eigenen Kanzlei müssen selbstredend an geplante Veränderungen angepasst werden.
Das hat dann in erster Linie viel mit Personalmanagement und Changemanagement zu tun.
Die Komplexität dieses Themas ist auch in kleineren Kanzleien nicht zu unterschätzen und wird deshalb bei erfolgreichen Digitalisierungsprojekten früh angegangen.
Nur so hat man genügend Zeit, um Prozessketten zu durchdenken und an den richtigen Stellschrauben zu drehen.
Erst im letzten Schritt implementieren erfolgreiche Kanzleien die notwendigen Technologien mithilfe eines internen oder externen Digitalisierungsverantwortlichen.
Erst wenn der Fahrplan steht und ausformuliert ist, werden Optionen gesucht und Gespräche mit entsprechenden Anbietern geführt.
Im nächsten Schritt zur Digitalisierungsberatung
Eine Steuerkanzlei kann sich nicht erfolgreich digitalisieren, wenn nicht zumindest die wichtigsten Mandanten mit eingebunden werden.
Oft sind zeitgleich Digitalisierungsprozesse aufseiten der Mandanten notwendig, um Schnittstellen zur Steuerkanzlei zu entwickeln.
Warum also nicht aus der Notwendigkeit ein konkretes Angebot formulieren?
Wenn Kanzleien Know-how und Erfahrung aus der Digitalisierung des eigenen Unternehmens haben, lassen diese sich oft in Form von Beratungsleistungen an Mandanten weitergeben.
Sinnvolle Leistungen, die von Steuerkanzleien bei ihren Mandanten angeregt werden können, sind z. B.:
- Das Einführen von ersetzendem Scannen
(DIGI-BEL bietet hier umfangreiche Lösungen) - Die Digitalisierung von Kontoauszügen
- Die Führung eines digitalen Kassenbuchs
(Digitale Kassenbücher sind Bestandteil des DIGI-BEL Systems) - Die Möglichkeit elektronische Rechnungen zu erstellen
- Die Erstellung von digitalen Finanzberichten
Spezialisierung und Fokussierung auf den digitalen Handel
Längst haben sich einige Kanzleien auf die Branche des E-Commerce eingeschossen. Spezialisiertes Know-how ist gefragt: Vor allem mit Hinblick auf internationalen Handel und Besteuerung, Plattformen und Shopsysteme oder elektronische Dienstleistungen.
Kanzleien, die hier mit zukunftsfähigen Lösungen, Partnern und Fachwissen aufwarten können, haben die Möglichkeit attraktive Mandanten in einer spannenden Branche zu gewinnen.
Dabei liegt es nahe, dass das Thema E-Commerce mit Digitalisierungsprozessen Hand in Hand geht.
Spezialisierung auf das Gesundheitswesen
Mandanten setzen voraus, dass Ihre Steuerberater über allgemeines Fachwissen verfügen. In einzelnen Branchen wird es aber zunehmend die Erwartungshaltung geben, dass auch spezialisierte Kenntnisse und Prozesswissen abgerufen werden können.
Die Komplexität im Gesundheitsweisen ist bereits hoch und wird weiter zunehmen. Zudem wird es weiterhin einen ständigen Wandel und Veränderungen geben.
Mandanten im Gesundheitswesen wünschen sich deshalb einen Partner, der immer up to date ist und dabei helfen kann, fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Betriebswirtschaftliche Beratung
Zwischen Ihren Mandanten und den Kanzleien besteht ein vertrauensvolles Verhältnis. Die Steuerkanzlei hat betriebswirtschaftliche Zahlen und Prozessinformationen vorliegen, über die Mandanten oft selbst keinen Überblick haben.
Auf dieser Basis ist es relativ leicht möglich, Controlling- und Reportingleistungen anzubieten. Wichtig ist nur, dass Kanzleien ihre Vertrauensbasis nicht verspielen, indem sie sich selbst als den „Alles-Macher“ darstellen.
Geschäftsfelder, die zur Kanzleistruktur passen und mit Know-how und Erfahrung unterfüttert werden, führen zum Erfolg für Mandanten und Kanzleien.
Die Herausforderung besteht darin, sich vom „Kümmerer“ zum proaktiven Impulsgeber zu wandeln und diesen Anspruch auch in professionelle Leistungen umzumünzen
Und nun?
Umdenken und viel Nachdenken sind notwendig. Das bedeutet, dass Zeit dafür geschaffen werden muss. Planen Sie frühzeitig im Team oder allein über die Digitalisierung oder Nicht-Digitalisierung Ihrer Kanzlei nachzudenken.
Diesen Prozess kann Ihnen keiner abnehmen.
Für alle Entscheidungen, die Sie dabei treffen, gibt es dann Partner, Unternehmen und Lösungen, die Ihnen dabei helfen ins Tun zu kommen.
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